Reservistenkrug
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Reservistenkrüge sind im späten 19. Jahrhundert, als das Soldatentum eine heute kaum vorstellbare Achtung genoß, am Ende der Dienstzeit gekauft worden. Man zeigte hiermit stolz an, entweder im Wirtshaus oder daheim in der Vitrine, daß man gedient hatte. Hauptsächlich existieren Reservistenkrüge aus den Regionen Bayern, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Hessen, Sachsen und Berlin. Im gesamten Norden Deutschlands, sowie in den heutigen polnischen Gebieten, wurden Reservistenkrüge nicht so häufig gekauft. Einige wenige Stücke sind auch aus dem benachbarten Österreich bekannt. Man bestellte die Krüge bei Vertretern, welche mit Vorlagenbüchern von Garnison zu Garnison reisten.

Während Krüge aus der Zeit vor 1900 bei Sammlern recht unbeliebt sind (kleine, naiv bemalte Stücke), sind die Objekte besonders gesucht, welche jünger, d.h. möglichst nah an 1914 heranreichen, da sie dann immer größer und prunkvoller ausgestattet wurden. Nach 1918, also nach Beendigung des ersten Weltkrieges gab es dann fast keine Reservistenkrüge mehr. Erst ab circa 1933 tauchen wieder einfache kleine Krüge zur Erinnerung an die Dienstzeit auf. Diese Stücke haben aber in Deutschland kaum Sammlerwert. Hauptsächlich werden sie nach Amerika verkauft.

Man unterscheidet bei Reservistenkrügen auch die Materialien, aus welchen sie hergestellt wurden. Am beliebtesten sind allgemein Porzellanstücke, während gelbes Steinzeug oder sogenannte graue Westerwälder oder Keferloher Produkte nicht so hoch in der Gunst stehen. Anfänglich wurden Reservistenkrüge von Malern freihändig ausgestaltet. Mit zunehmender Produktion ging den Herstellern die Maler aus und man brachte mittels eines Stahlstiches über den Umweg eines damit befeuchteten Papieres, welches um die Krugwandung gelegt wurde, die Konturen auf den Krug auf und ließ die Umrisse dann in Massenproduktion ausmalen. Später folgte dann noch eine Produktion über aufgetragene Abziehbilder.

Auf jedem echten Reservistenkrug muß der Name des Besitzers, die Einheit mit Standort und die Dienstzeit zu lesen sein, sonst handelt es sich vielleicht um einen Schießpreis oder Andenkenkrug, aber eben nicht um einen Reservistenkrug. Die Wertigkeit eines Reservistenkruges sollte man von einem Sammler bestimmen lassen, da eine Vielzahl von Bewertungskriterien maßgeblich sind. Allgemein kann man sagen, daß Reservistenkrüge von Infanterie und Artillerieeinheiten die Masse der vorhandenen Stücke (ca. 80 %) ausmachen, da alleine hiervon zusammen 318 Regimenter bestanden. Dementsprechend werden diese Stücke allgemein mit 200.- bis 300.- Euro gehandelt. Reiterkrüge kosten im Normalfall (Immer vorausgesetzt, daß es sich nicht um eine Besonderheit handelt)von 300.- bis 600.- Euro. Gleichwohl kann ein Luftschifferkrug auch 2500.- bis sogar 5.000.- Euro bringen. Bei Händlern werden meist alle Krüge zwischen 300.- und 800.- Euro gehandelt. Wenn man also ein seltenes Stück hat, erzielt man bei Sammlern wesentlich höhere Preise. Wer Reservistenkrüge kaufen will, sollte sich in jedem Fall beraten lassen, bevor man viel "Lehrgeld" bezahlt! Desweiteren sollte man beim Kauf immer darauf achten, daß die Krüge in einwandfreiem Zustand sind, es gibt genug davon bei Sammlertreffen. Krüge mit Rissen in der Wandung, beziehungsweise mit fehlender Deckelfigur oder ähnlichem Mangel sind maximal noch die Hälfte wert, meistens noch weniger!
Hüten Sie sich desweiteren vor Repliken, welche in jedem Souvenierladen für 40.- bis 50.- Euro zu haben sind, jedoch auf Flohmärkten als "Schnäppchen für 150.- Euro über den Tisch gehen. Siehe hierzu die 6 Seiten Repliken!

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